Renovierung historischer Gebäude in Richtung Nullenergie

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In Europa stellen historische Gebäude in etwa ein Viertel des gesamten Gebäudebestands dar. In vielen Städten aber auch im ländlichen Raum sind diese Gebäude ein unverkennbares Merkmal der jeweiligen Region. Um diese Baudenkmäler auch für zukünftige Generationen zu erhalten, müssen sie als Wohn- oder Arbeitsraum attraktiv bleiben und den heutigen Anforderungen an Nutzungskomfort gerecht werden. Dafür werden Sanierungslösungen benötigt, welche die historischen und ästhetischen Werte erhalten und gleichzeitig den Nutzungskomfort erhöhen, die Energiekosten senken und die Umweltbelastung minimieren.

Auftraggeber

  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH
  • Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)

Projektpartner

  • Belgian Building Research Institute (BBRI)
  • CARTIF Technology Centre
  • Cerema
  • CIEMAT
  • Danish Building Research Institute (SBi)
  • Drexel University
  • EURAC Research
  • Flanders Heritage Agency
  • Fraunhofer ISE
  • Historic Environment Scotland
  • Politecnico Milano University, Cultural Heritage Planned Conservation
  • Politecnico Milano University, Innovative Energy Technologies for Buildings
  • University College London
  • University of Catania
  • University of Innsbruck
  • Università di Genova
  • Uppsala University
  • Tecnalia
  • University of Applied Sciences of Southern Switzerland (SUPSI)
  • Izmir Institute of Technology

Projektbeschreibung

In Europa stellen historische Gebäude in etwa ein Viertel des gesamten Gebäudebestands dar. In vielen Städten aber auch im ländlichen Raum sind diese Gebäude ein unverkennbares Merkmal der jeweiligen Region. Um diese Baudenkmäler auch für zukünftige Generationen zu erhalten, müssen sie als Wohn- oder Arbeitsraum attraktiv bleiben und den heutigen Anforderungen an Nutzungskomfort gerecht werden. Dafür werden Sanierungslösungen benötigt, welche die historischen und ästhetischen Werte erhalten und gleichzeitig den Nutzungskomfort erhöhen, die Energiekosten senken und die Umweltbelastung minimieren.

Die energietechnische Sanierung historischer Gebäude ist aber nicht nur für den Erhalt und die weitere Nutzung der Gebäude selbst notwendig, sondern auch, um eine dringend notwendige Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen im Gebäudesektor zu erreichen. Gute Beispiele solcher Sanierungen zeigen, dass der vermeintliche Zielkonflikt zwischen der Erhaltung des baukulturellen Erbes und einem zeitgemäßen energietechnischen Standard bei günstigen Rahmenbedingungen gelöst werden kann.

Der Historischen Gebäudeatlas HiBERatlas (https://www.hiberatlas.com) dokumentiert solche Best Practice Case Studies und zeigt, welche Einflussfaktoren für erfolgreiche Sanierungen verantwortlich sind. Die Datenbank HiBERatlas ist eines der Hauptergebnisse des IEA SHC Task 59, um eine solide Wissensbasis zur umfassenden Sanierung historischer Gebäude zu schaffen. Sie umfasst bisher ein breites Spektrum von mehr als 60 Best Practice Case Studies, die unter ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen umgesetzt wurden: etwa als Teil eines Forschungsprojekts, mit öffentlicher finanzieller Unterstützung oder mit einem engagierten und erfahrenen Planungsteam, das in einem integrierten Planungsprozess arbeitet. Anhand der dokumentierten Best Practice Case Studies können die wesentlichen Faktoren aufgezeigt werden, die für eine gelungene Umsetzung von technisch und architektonisch hochwertigen Sanierungsprojekten förderlich sind.

Neben der Dokumentation von Best Practice Case Studies war ein weiteres des IEA SHC Task 59 Sanierungslösungen und -strategien für historische Gebäude zu identifizieren, bewerten und gegeben falls weiterzuentwickeln (https://www.tool.hiberatlas.com). Diese Lösungen sollen erhaltenswerten Elemente der historischen Gebäude berücksichtigen sowie die Ziele der Energieeffizienz in Richtung eines möglichst geringen Energiebedarfs und CO2-Ausstoßes erfüllen und andererseits als Komponenten für umfassende integrierte Sanierungskonzepte und -strategien zur Verfügung stehen.

Da sowohl der IEA SHC Task 59 als auch das Interreg Alpine Space Project ATLAS am HiBERatlas arbeiteten, konnte das Wissen einer international breit aufgestellten Fachgruppe in die Sammlung geeigneter Lösungen einfließen. Die unterschiedlichen Erfahrungen der Mitwirkenden aus Forschung und Praxis sowie deren geografische Verteilung über Europa garantierten einen breiten und wissenschaftlich fundierten Output. Mehr als 130 Detaillösungen für die Sanierung der Bereiche Außenwände, Fenster, Lüftung, Heizung und Solarsystemen wurden dokumentiert. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zuge dieser Zusammenarbeit war eine systematische Bewertung der Sanierungslösungen zu ermöglichen. Auf Grundlage der EN 16883:2017 wurde ein Bewertungskatalog für die verschiedene Bauelemente erstellt und anhand einzelner Beispiele praktisch erprobt.