Energieverbrauch im Dienstleistungssektor

Politikberatung & Energiewirtschaft

Partner:

  • Energieinstitut der Wirtschaft
  • Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik

Projektbeschreibung:

In Österreich benötigen die Sektoren Private Haushalte und Dienstleistungen gemeinsam rund 38% der Endenergie (419 PJ). Während der Energieverbrauch des Sektors Private Haushalte relativ gut beschrieben und dokumentiert ist, sind für Dienstleistungsgebäude nur wenige Informationen und Daten zum Energieeinsatz verfügbar. Um jedoch für den Dienstleistungssektor energieeffizienzfördernde Instrumente zu formulieren, Energieprogramme gezielt durchführen und den Erfolg von Energiesparmaßnahmen beurteilen zu können, ist ein detaillierter und strukturierter Datenbestand zum Energieeinsatz erforderlich.
Im Projekt wurden bei einer Stichprobe von 12.000 Betrieben des Dienstleistungssektors Erhebungen des Jahresenergieverbrauchs durchgeführt. Diese bilden die Basis für Branchen-Benchmarks. Dabei wurde in drei voneinander unabhängigen Verfahren (Status Quo Analyse, Energie Audit Analyse, und Smart Meters Analyse) die Nutzungsstruktur erhoben und analysiert.
Dabei wurden jeweils Kennwerte (kWh/m²) für Wärme und sonstige Verbräuche gebildet, Bezugsflächen bzw. Bezugsgröße erhoben und darauf aufbauend nicht nur der Gesamtverbrauch ermittelt sondern auch die Nutzungsstruktur und die eingesetzten Energieträger bestimmt.
Die Hochrechnung ergab einen Gesamtverbrauch von 102,2 PJ, was einem Anteil von 9,1% der österreichischen Endenergie entspricht. 43,1% davon sind elektrische Energie.
Die parallel durchgeführte Erhebung zeigte auch „Informationsmängel" im Bereich der Energieberatung auf. So wurde z.B. der Lichtstromanteil stark unterschätzt, während die Einsparpotenziale bei Lüftungs- und Klimaanlagen mit ca. 10 bis 15% zu niedrig angesetzt wurden.
Einige Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass der Energieeinsatz für die Warmwasserbereitung mit elektrischer Energie eher unterschätzt wird.
Ebenso ergab die Hochrechnung abweichende Ergebnisse zur Energiebilanz. Eine Ursache könnte sein, dass es im Rahmen der Studie nicht gelungen ist, den Dienstleistungsbereich eindeutig zu definieren, wodurch eine nicht vollständige Erfassung vorliegt. Aber die Berechnungen ergaben auch einen um rund 30% höheren Wert im Bereich des Beherbergungsgewerbes, während der Einzelhandel leicht unter den Werten der bisherigen Berechnungen lag.