Energieflexible Gebäude für einen flexiblen, erneuerbaren Energiemarkt

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Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz soll es in Österreich gelingen, bis 2030 den Strombedarf zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen zu produzieren. Im Vergleich zu fossilen Energieträgern sind erneuerbare Energien wie Sonne und Wind sehr volatil und nicht permanent verfügbar. Ein großflächiger Ausbau dieser, wird zu Zeiten mit Stromüberschuss aber auch Stromknappzeit führen. Das sind Herausforderungen für ein stabiles Stromnetz und die Energieversorger werden mit flexiblen Energiepreisen auf diesen Trend reagieren, um Anreize zu schaffen den Strom dann zu verwenden, wenn dieser im Überschuss vorhanden ist.
Vor allem Großverbraucher werden angehalten ihren Strombedarf, wenn möglich in Zeiten mit viel Stromangebot zu legen. Im Immobilienbereich können das beispielsweise große Anlagen wie Lüftungsgeräte, Kältemaschinen oder Wärmepumpen sein.

Energieflexible Gebäude sind Gebäude, die auf diesen Trend antworten. Sie sind Teil der Energieinfrastruktur und kommunizieren aktiv mit dem Stromnetz um ihren Energieverbrauch mit dem Energieangebot abzugleichen (Demand-Response). Dabei bauen sie mit günstigen Stromtarifen Leistungsreserven auf, die sie zu einem späteren Zeitpunkt verwenden können, wenn die Strompreise teuer sind. Dadurch helfen sie mit, das Stromnetz zu stabilisieren und damit die Gefahr eines Black Outs zu reduzieren.

Welche Technologien sind notwendig für ein energieflexibles Gebäude?

  • Ein intelligentes System zum Kommunizieren mit dem Energienetz: Smart Meter, Energie- und Lastmanagement, Gebäudeautomation im Bereich der angedachten Flexibilisierung.
  • Ein Speichersystem: Das kann entweder ein Stromspeicher sein oder auch thermische Speicher wie z.B. die Gebäudemasse, Wasser-, Schotter-, Eis- oder Erdspeicher.
  • Im Bereich der E-Mobilität kann ein Lastmanagement ebenso einen Beitrag zur Energieflexibilität leisten.

Warum ist das für Bauträger interessant?

  • Durch die Energieflexibilität erfährt das Gebäude eine ökonomische und ökologische Aufwertung:

- Bezug von günstigem, grünem Strom

- Gewisses Maß an Unabhängigkeit von Stromschwankungen

- Gesicherter Übergang im Falle eines Black Outs (insbesondere bei Stromspeichern)

  • Installation von kleineren Trafos bzw. bei Bestandsgebäuden längere Puffer beim Aufrüsten des bestehenden Trafos
 

Im Rahmen einer Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus wurde 2020 ein kurzer Leitfaden entwickelt, der BauträgerInnen und NutzerInnen die Hintergründe, Möglichkeiten, Vorteile und Herangehensweisen aufzeigt, wie man zu einem energieflexiblen Gebäude kommt.

Weitere Arbeitsgruppen der IG Lebenszyklus haben folgende Themen behandelt:

  • Legal Set Up von Energiegemeinschaften
  • Klimaneutrale Gebäude
  • Soziale Vernetzung
  • Effiziente Ressourcennutzung von Grund & Boden
  • In-Wertsetzung von Brachliegenschaften
  • Kreislauforientiertes Bauen und Renovieren
  • Chancen und Herausforderungen für die Raum- und Infrastrukturentwicklung der Zukunft
  • Hybrides Projektmanagement

 Alle Leitfäden können hier bestellt werden oder auf der IG Lebenszyklus App downgeloadet werden.